Geheimtipps für Kulinarik, Natur und Erlebnisse abseits der Touristenpfade!
Letzte Änderung 25.07.2025
North Carolina ist voller kleiner Überraschungen – Orte, Lokale und Landschaften, die in keinem Standardreiseführer stehen. Besonders in der Nebensaison im Frühling und Herbst, wenn es etwas ruhiger zugeht, lohnt es sich, die Region auf die Art kennenzulernen, wie es die Einheimischen tun: entspannt, neugierig und mit offenem Blick für das Unscheinbare. Hier kommen konkrete Tipps von Leuten, die wissen, wo es am schönsten ist.
Durham & Charlotte:
Durham hat sich zu einer der spannendsten Food-Städte im Süden entwickelt. Ein Grund dafür ist Ricky Moore, ehemaliger Marinesoldat und heute Inhaber des Saltbox Seafood Joint. Sein kleines Lokal ist kein Ort für Touristenfotos – aber wer dort einen Fisch-Taco isst oder die frittierten „Hushpuppies“ probiert, versteht sofort, warum er in der lokalen Szene Kultstatus hat. Alles kommt frisch von der Küste, verarbeitet mit wenigen Zutaten – und maximalem Geschmack.
Wenige Blocks weiter lohnt sich ein Abstecher zum Durham Farmers’ Market (samstags im Central Park). Neben regionalem Obst und Gemüse gibt’s hier lokale Backwaren, handgemachte Seifen und Live-Musik. Der Markt ist Treffpunkt der Nachbarschaft – hier kommt man schnell ins Gespräch, wenn man möchte.
Die Outer Banks sind längst kein Geheimtipp mehr – aber Amy Wood, die in der Region lebt, weiß, wo es noch ruhig und ursprünglich zugeht. Wer früh aufsteht, sollte zum Pea Island National Wildlife Refuge fahren: breite Dünen, Vogelstimmen, salzige Luft – und fast keine anderen Menschen. Sonnenaufgänge hier sind spektakulär und lohnen den Wecker.
Etwas weiter südlich liegt der Jockey’s Ridge State Park, mit den höchsten Sanddünen an der US-Ostküste. Statt Souvenirständen findet man hier Spaziergänger, Gleitschirmflieger – und viel Weite.
Zum Mittagessen empfiehlt Amy das O’Neal’s Sea Harvest in Wanchese. Das ist Fischmarkt und Restaurant in einem – was auf den Tisch kommt, schwimmt vorher noch draußen in der Bucht. Die Muscheln, Garnelen und Filets werden einfach zubereitet, oft mit ein paar Zitronenscheiben und Maisbrot. Mehr braucht es nicht.
In den Bergen rund um Brevard fühlt sich North Carolina plötzlich ganz anders an: grün, kühl, zurückhaltend. Karsten Delap, professioneller Kletterer und Guide, kennt die Gegend wie seine Westentasche. Er empfiehlt Wanderungen wie den John Rock Trail – etwa acht Kilometer, nicht zu anstrengend, dafür mit einem weiten Blick auf den Looking Glass Rock, ohne große Menschenmengen.
Im Winter führt er geführte Eiskletter-Touren an den Looking Glass Falls – ein echtes Abenteuer, aber nur mit Erfahrung oder unter Anleitung.
Zurück in der Stadt lohnt sich ein Stopp bei The Square Root in der Altstadt von Brevard – Restaurant, Bar und Treffpunkt in einem. Die Küche ist kreativ, aber bodenständig. Empfehlenswert: das saisonale Risotto mit regionalem Gemüse und Kräutern.
Rund eineinhalb Stunden südlich, bei Norwood, liegt der Biohof Juneberry Ridge, wo Paige Dyman lebt und arbeitet. Hier wird nachhaltige Landwirtschaft nicht ausgestellt, sondern gelebt. Besucher können bei Workshops mitmachen – vom Brotbacken bis zum Fermentieren – oder einfach im Tiny House übernachten, mit Blick auf Felder, Obstbäume und einen klaren Sternenhimmel. Besonders schön: der Morgenkaffee draußen, wenn noch alles still ist.
North Carolina überrascht immer wieder aufs Neue, wenn man langsam reist und sich auf kleinere Wege einlässt. Fischbrötchen statt Fine Dining, Waldwege statt Aussichtspunkte mit Parkplätzen, Gespräche mit Leuten, die hier leben. Genau das macht eine neuen Reiz aus – und den Unterschied zwischen einer Reise und dem Erlebnis.
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