Louisville ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt für seine vielfältige Architektur von traditionell bis modern. Die viktorianischen Herrenhäuser in Old Louisville und die gusseisernen Fassaden der Innenstadt ziehen landesweit Aufmerksamkeit auf sich. Fast 500 Orte und Gebäude von Louisville stehen im National Register of Historic Places. Diese Liste inkludiert acht nationale historische Wahrzeichen und zwei nationale Friedhöfe. Jedes Viertel und jedes Gebäude haben eigenen einzigartigen Charme.
Der Zauber der viktorianischen Villen
Auf einem Gang durch Old Louisville sind sie nicht zu übersehen, die Villen im viktorianischen Stil. 45 Blocks umfasst Old Louisville und damit ein ganzes Stadtviertel in diesem Stil. Es ist das größte seiner Art in den USA. Die herrschaftlichen Villen stammen aus den Jahren 1880 bis 1910. Die bunte Vielfalt der verschiedenen Stilrichtungen, die sich hier vereint, lädt dazu ein, den Auslöser der Kamera permanent gedrückt zu halten. Wer nicht nur schauen, sondern sich herrschaftlich fühlen möchte, kann dort auch übernachten. In einigen der Villen verbergen sich wunderbare Herbergen. So sind u.a. das Louisville Bourbon Inn, das DuPont Mansion Bed & Breakfast oder das Central Park Bed & Breakfast, die richtigen Adressen für eine Übernachtung im viktorianischen Stil.
Gusseisenfassaden – Prachtbauten mit Balkonen und Außentreppen
Entlang der West Main Street von Louisville stehen einige der ältesten Gebäude der Stadt. Erbaut wurden sie zwischen den 1850er und frühen 1900er Jahren. Die Gebäude im Revivalismus- und Chicago-Stil mit gusseisernen Fassaden sind nach SoHo in New York City die größte Sammlung in den USA. Woran man erkennt, dass es sich um ein Original handelt? Da hilft ein Blick nach unten. Seitlich der Säulen sollten auf den Pflastersteinen des Gehwegs eindeutig Eisensprenkel zu erkennen sein. Für ein wenig Spaß beim Sightseeing hat man am besten einen Magneten dabei und testet die magnetische Wirkung.
Neugotisch: Jetzt wird´s himmlisch
Die Kathedrale Mariä Himmelfahrt von Louisville ist nicht nur ein bedeutendes architektonisches Wahrzeichen in der Innenstadt. Sie ist auch das viertälteste öffentliche Gebäude und die drittälteste katholische Kathedrale in den USA. Bis heute wird sie aktiv genutzt. Erbaut wurde sie 1852 im neugotischen Stil. Ihr Kirchturm erhebt sich ca. 87,5 Meter über die Skyline von Louisville. Das Krönungsfenster ist ein ganz besonderes Schmankerl, denn es ist eines der ältesten erhaltenen Beispiele handbemalter Glasmalereien in den USA.
Schrotflintenhäuser - die Shotgun Houses
Louisville ist bekannt für seine Schrotflintenhäuser. Nein, die Fassade besteht nicht aus Schrotflinten. Der Volksmund sagt, der Begriff käme daher, dass, wenn eine Kugel, die durch die Vordertür geschossen wird, direkt durch die Hintertür hinausfliegt. Sprachgeschichtlich ist der Begriff „Shotgun" dem westafrikanischen Wort „Shogon" sehr nah und bedeutet, je nach Ausrichtung – Versammlungsort (to-gon) oder gar Gottes Haus. Völlig ungefährlich also. Die meisten Shotgun Houses stehen im Stadtviertel Germantown, aber auch in Portland und Butchertown kann man sie sehen. Charakteristische Merkmale ihrer Architektur sind eine schmale, rechteckige Grundfläche und eine einzelne Tür mit zwei hohen Fenstern an der Vorderseite. Viele der Häuser haben sehr kleine Vorgärten und befinden sich in der Nähe des Gehwegs oder der Straße.
Tudor-Revival – britischer Charme mit einem Hauch Mittelalter & Moderne
Seinen Ursprung hat der Tudor-Revival in der elisabethanischen Architektur des 17. Jahrhunderts in England. Die Ähnlichkeit zu britischen Landhäusern ist nicht zu leugnen. Die Bauwerke in diesem Stil sind leicht an ihrem charakteristischen Fachwerk zu erkennen. Im frühen 20. Jahrhundert, gehörte die Tudor-Revival Architektur zu den beliebtesten in Louisville. Heute lassen sich vor allem in den Vierteln Upper Clifton, Cherokee und Seneca Gardens diese „englischen Landhäuser" bewundern. Wer schon einmal am Schloss Cecilienhof in Potsdam war, wird die Häuser auf einem Stadtrundgang durch Louisville sofort identifizieren.
Postmodernismus: ein Haus mit Seele
Nach vielen funktionalen modernen Bauten wurde der Ruf laut, den Häusern wieder eine Seele zu geben - ein Grundanliegen des Postmodernismus. Ein sehr gelungenes Beispiel dafür findet sich in Louisville – das Humana Building. Von Michael Graves entworfen, wurde der Wolkenkratzer 1985 erbaut und gilt als eines der frühesten Beispiele postmoderner Architektur. Jede Seite des Gebäudes ist unterschiedlich gestaltet, bis hin zu einem schrägen Pyramidenstil für die oberen Stockwerke. Der rosa Granit der Außenfassade macht das Gebäude auch farblich unverwechselbar. Die Loggia der Nordfassade wurde so gestaltet, dass sie die älteren Architekturstile der Gegend nachahmt und mit den ursprünglichen Schaufenstern der Main Street harmoniert. Der offene vordere Teil der Loggia besticht durch seinen Brunnen. Den Namen hat das Gebäude in Anlehnung an einen der größten Arbeitgeber der Stadt und dessen Hauptsitz bekommen.
Weitere Infos:
Louisville Tourism
Kontakt für weitere Informationen:
Ralf Stüdemann
rstuedemann@kaus.net
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