Zugegeben: Der traditionelle Whiskey und auch das frittierte Huhn spielen eine Rolle in den Restaurants von Louisville. Doch die größte Stadt Kentuckys, eingebettet im malerischen Ohio River Valley, ist auch ein kleines Paradies für Feinschmecker.Welches sind nun diese Geschmacksjuwelen? Welches die must-try Regional Foods? Die Auswahl ist so groß, dass viele verschiedene Food-Tasting-Touren angeboten werden. Wer in Louisville zu Besuch ist, befindet sich im Epizentrum der Südstaatenküche. Ein kleiner Appetizer aus der New Southern Cuisine gefällig?
Hot Brown – ein Muss
Einfach und lecker, wer es nicht probiert, war quasi auch nie hier! Das
Hot Brown ist eine Scheibe Texas Toast mit Truthahn, „käsiger“ Mornay Sauce, kross gebratenem Bacon und Tomaten. Das Original wurde im gleichnamigen
Brown Hotel erfunden, und zwar von Fred K. Schmidt im Jahr 1926. Noch heute kommen Feinschmecker hierher, um ein Hot
Brown nach Originalrezept zu probieren. Um seine Entstehung ranken sich viele Mythen, die auf einer
Food Tour auf keinen Fall fehlen dürfen.
Fried Chicken – ein weltberühmter Dauerbrenner
Ehrlicherweise kommt die weltberühmte Version des
Fried Chicken nicht aus Louisville, sondern aus Corbin, südöstlich von Louisville gelegen. Doch heute findet sich die Zentrale der Firma, die das Geheimrezept mit den elf Kräutern und Gewürzen erfunden hat, hier in Louisville. Wegzudenken sind die panierten, gewürzten Geflügel Dauerbrenner auch nicht. Deswegen gehören sie definitiv zu den must-try regional Foods von Kentucky.
Rolled Oyster – die gerollten Austern. Ein Geheimtipp!
Sie sind der Geheimtipp für Meeresfrüchte-Liebhaber und nur in Louisville zu bekommen: die gerollten Austern. Erfunden hat sie ein italienischer Einwanderer, Phillip Mazzoni. Seiner Zeit gab es sie als eine Art Tapas zu Bier & Whiskey dazu, um den Durst anzuheizen. Heute gehen sie auf die eigene Rechnung, aber es lohnt sich. Die Kombination aus heiß und fettig frittiert mit einem Kern aus Meer ist fantastisch. Etwa baseballgroß, werden die Austern - Hushpuppys (Bällchen) serviert und machen Lust auf mehr.
Burgoo – Kentuckys beste französische Erfindung
Burgoo, der berühmteste Eintopf, der auf keiner großen Veranstaltung fehlen darf, wurde der Legende nach von einem Franzosen erfunden. Deftig, kräftig und mit viel Region im Topf gehört er mindestens einmal bestellt. Drei verschiedene Fleischsorten, Gemüse wie Mais, Limabohnen und Okra gehören zu den festen Bestandteilen. Wer die beste Geschmacksvariation des Burgoo will, der fragt nach dem Eintopf von gestern. Denn Eintöpfe schmecken am zweiten Tag einfach viel besser!
Wie wär’s mit Brunch? Ein Mahlzeit für alles
Neben all den herzhaften Köstlichkeiten ist Louisville auch ein Paradies für Naschkatzen. Pies, Pralinen und Sirup lassen die Herzen höher schlagen. Wer auf nichts verzichten möchte, der sollte auf jeden Fall in eines der vielen Brunch-Restaurants gehen. Der perfekte Ort, um Herzhaftes und Süßes in kleinen Portionen zu probieren und zu genießen. Außerdem gibt es hier Gelegenheit, die berühmte Louisville Benedictine (Cream Cheese basierte Soße), den Beer Cheese (Dip) oder zum Dessert Sorghum (Sirup) zu verkosten.
Ende des 19. Jahrhunderts hat der Konditor Anton Busath das süße Wunder erfunden. Es war eine Hommage an eine polnische Schauspielerin, die ihren eigenen unkonventionellen Weg ihrerseits ging. Die Sahnekaramell-Marshmallow-Verführung, die den Namen jener Schauspielerin trägt, ist ein Genuss! Zu kaufen gibt es sie nur in
Muth´s Candy Laden, Louisvilles ältestem Süßwarengeschäft. In Louisville wird man verschiedene Versionen finden, aber so gut wie das Original ist keine.
Seit 1954 ist diese süße Verführung aus Louisville nicht mehr wegzudenken. Bis heute wird er von Hand nach dem Originalrezept hergestellt. Ein Pie mit Tradition und Suchtpotential. Familie Kern hat ihn erfunden. Zum Geheimrezept gehören: hochwertige Schokolade und beste Walnüsse, die zu einer perfekt abgestimmten Masse verarbeitet und dann von Teig ummantelt werden. Das Ergebnis spricht für sich, ein Traum aus Nuss und Schokolade für jeden Gaumen. Genossen werden kann der Pie in fast jedem Restaurant der Stadt.
Inspiriert von der Aussage des damaligen Gouverneurs von Kentucky, erfand Ruth Booe 1936 die Bourbon Balls. Der Gouverneur sagte sinngemäß: Es gibt nichts Besseres als ein Stück Schokolade nach einem Schluck Bourbon. Et voilà, Kentuckys berühmteste Süßigkeit ward erfunden. Die Originalversion ist eine im Mund schmelzende Kombination aus Pecannüssen, Bourbon und Schokolade. Heute gibt es verschiedenste Variationen, aber keine kommt an das Original heran. Selbst die Gourmet Magazine und die New York Times sind sich einig, richtig gut sind Bourbon Balls nur nach Booes Rezept