Städtetipp Mobile
48 Stunden am Geburtsort des Mardi Gras
Letzte Änderung 02.07.2025
Besonders stolz ist Mobile darauf, Geburtsort des Mardi Gras zu sein. Denn genau hier wurde 1703 der erste Karneval auf dem Boden der heutigen USA gefeiert: eine Tradition mit farbenfrohen Umzügen und Bällen, die alljährlich zur Karnevalszeit mehr als eine Million Gäste in die Stadt zieht. Wie viel Kult und Kultur hinter dem Mardi Gras steckt, erfahrt ihr im Mobile Carnival Museum.
Abends trifft man sich in Mobile auf und nahe der Dauphin Street mit ihren vielen Restaurants und Bars. Insider suchen den Speakeasy Las Floriditas im Keller des Trustmark Buildings auf. Aber Achtung: Kein Passwort, kein Zutritt. Kleiner Tipp: Manchmal lohnt sich ein Blick auf Facebook.
Anschließend erwartet Euch „The Mighty A“ im USS ALABAMA Battleship Memorial Park. Heute ein vollbegehbares Museumsschiff, diente sie einst im Zweiten Weltkrieg. Cineasten erkennen in der USS Alabama eventuell den Filmstar aus Auftritten in Streifen wie Alarmstufe Rot. Neben der Mighty A zeigt der Memorial Park ein U-Boot, diverse Luftfahrt-Oldtimer und anderes ausgedientes Kriegsgerät.
Überquert anschließend die Mobile Bay in Richtung Spanish Fort. Nach ca. 15 Minuten erreicht ihr 5 Rivers Delta Resource Center. Bucht eine geführte Delta Wildlife Kayak Tour durch das Mobile-Tensaw Delta und seht, welche Tiere hier neben Alligatoren noch alles heimisch sind.
Am Nachmittag folgt ihr dem Mobile River in nördliche Richtung bis nach Africatown, wo euch das Africatown Heritage House folgende Geschichte erzählt: Als die Clotilda am 8. Juli 1860 im Schutze der Nacht die Bucht von Mobile in Alabama erreichte, war der internationale Sklavenhandel bereits seit 52 Jahren vom amerikanischen Kongress verboten. Die 110 afrikanischen Männer, Frauen und Kinder an Bord des Schoners hätten demnach nie in die USA gebracht werden dürfen. Zur Vertuschung dieser kriminellen Handlung hatte Kapitän William Foster das Schiff unmittelbar nach der Entladung seiner menschlichen Fracht aus Westafrika in einem Fluss vor Mobile in Brand gesteckt, worauf hin es sank. Vor den Passagieren lagen fünf Jahre Versklavung. Nach ihrer Befreiung 1865 fand sich eine Gruppe von circa 30 Überlebenden zusammen und gründete Anfang der 1870er Jahre im Norden Mobiles die unabhängige Gemeinde Africatown. Die Entdeckung des Wracks der Clotilda im Jahr 2019 am Grund des Mobile River verschaffte ihrer Geschichte öffentliches Gehör. Mit der Eröffnung des Africatown Heritage Houses erhielt sie im Jahr 2023 den gebührenden Raum.
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