Philadelphia gilt als Wiege der US-amerikanischen Nation. Entsprechend hochkarätig präsentiert sich seine Liste berühmter Sehenswürdigkeiten: Die Freiheitsglocke, die Independence Hall und jede Menge „Allererster in den USA“ wie den allerersten Botanischen Garten, die erste Bibliothek, das erste Krankenhaus, die erste Universität, der erste Zoo usw. Hinzukommen prominente Museen, Theater, Märkte und Statuen. Reisende, die Philadelphia das erste Mal besuchen, haben reichlich zu tun. Doch auch für Fortgeschrittene hält die Stadt die eine oder andere, mitunter skurrile Überraschung bereit.
Dabei kann man Philadelphia nicht nachsagen, seine Geheimtipps besonders gut zu verstecken, wie sich am Beispiel Eastern State Penitentiary erkennen lässt - handelt es sich doch um einen gigantischen Bau in Philadelphias Fairmount-Viertel. Nur wissen die wenigsten, was sich hinter der pompösen, burggleichen Fassade verbirgt. Heute nicht viel mehr als eine Ruine, war es einst das berühmteste, berüchtigtste und teuerste Gefängnis der Welt. Als erstes echtes "Zuchthaus" sollten die Häftlinge hier nicht nur ihre Strafe absitzen, sondern in der damals als revolutionär gedachten Einzelhaft in Ruhe und bei gewissem Komfort über ihre Taten nachdenken können. Ein Experiment, das spektakulär scheiterte. Bis zu seiner endgültigen Schließung 1971 saßen hier über 85.000 Häftlinge ein, darunter auch der Bankräuber "Slick Willie" Sutton und "Scarface" Al Capone, deren Zellen zu den Highlights des heutigen Museums gehören. Per Audioguide teilen einige ehemalige Strafgefangene ihre persönlichen Erinnerungen an ihre Zeit im Eastern State Penitentiary mit den Besuchern.
Bunt, bunter Philadelphia
Kunstfreunde erkennen in Philadelphia die größte Outdoor-Kunstgalerie der Welt. Über 4000 Wandgemälde zieren die Fassaden der Stadt. Die größten, schönsten und wichtigsten von ihnen werden im Rahmen von geführten Touren genauer unter die Lupe genommen und von den fachkundigen Guides der Organisation Mural Arts Philadelphia vorgestellt, die übrigens auch selbstgeführte Touren anbietet. Eines der vielleicht unglaublichsten Kunstprojekte des Landes findet sich aber auf der South Street. Philadelphia‘s Magic Gardens. Ein Labyrinth aus mehr als 100 Mosaiken, auf der Fläche eines halben Häuserblocks, in dem ihr Erschaffer, Isaiah Zagar, alles in Kunst verwandelt, was ihm in die Hände zu fallen scheint: Fliesen, Flaschen, Spiegel, Tonfiguren und sogar Fahrräder - und das ununterbrochen seit den späten 1960er Jahren.
Pizza im Kopf und Einsteins Hirn in Scheiben Einrichtungen wie das Philadelphia Museum of Art, das Franklin Institute oder die Barnes Foundation sind, das Ausstellungsangebot Philadelphias betreffend, nur die sprichwörtliche Spitze des Eisberges. Allein entlang der sogenannten Museums-Meile, wie der Benjamin Franklin Parkway liebevoll bezeichnet wird, finden sich, neben den genannten, sieben weitere Museen von Weltruf. Aber es wäre nicht Philadelphia, würde es für seine Besucher nicht auch in Sachen Museum das Unerwartete bereithalten, wie Pizza Brain - das älteste Pizza-Museum der Welt, dessen Sammlung es sogar ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft hat. Genauso legendär wie das Museum selbst ist das angeschlossene Restaurant, in dem es laut Insidern eine der besten Pizzen der Stadt gibt.
Weniger appetitlich, dafür umso erstaunlicher präsentieren sich die Exponate des Mütter-Museums, Amerikas führendem medizinhistorischen Museum. Seine Sammlung soll der Öffentlichkeit helfen, die Geheimnisse und die Schönheit des menschlichen Körpers zu verstehen und die Geschichte der Diagnose und Behandlung von Krankheiten zu würdigen. Ausgestellt sind anatomische Präparate, Modelle und medizinische Instrumente in einem "Kabinettmuseum" aus dem 19. Jahrhundert. Unter den Schätzen des Hauses befinden sich etwa Scheiben von Albert Einsteins Gehirn.
Ganz richtig gehört Wer auf den Bänken des Smith Memorial Arch, einem Denkmal für die Soldaten des Amerikanischen Bürgerkriegs im West Fairmount Park, Platz nimmt, möchte womöglich seinen eigenen Ohren nicht trauen. Dabei wird man Zeuge eines physikalischen Phänomens. Das Einzige, was es braucht, sind zwei Personen, die jeweils den Platz am Ende der Bank einnehmen. Flüstert einer der beiden Protagonisten dann etwas hinter sich in die Lehne, transportiert die Bank das Gesprochene so, dass es für denjenigen auf der anderen Seite klar und deutlich zu verstehen ist.
An dieser Stelle flüstern wir euch discoverphl.com zu. Der Link zu Philadelphias einzigartigen Reiseseiten.
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