
Die besten Orte und Jahreszeiten für faszinierende Tierbegegnungen
Oregons tierische Weggefährten
Letzte Änderung 03.01.2025
Der Seelöwe: Koloss am Wasser
Der majestätische Columbia River markiert die Grenze zwischen den Bundesstaaten Washington und Oregon. Im Winter ist der Fischreichtum hier besonders groß und die Schlucht damit ein Eldorado für den Weißkopfseeadler, dessen bevorzugte Nahrung Fisch ist. Von Mitte Dezember bis Februar können Besucher ihn hier besonders gut beobachten. Die größten Chancen, den Raubvogel in seinem natürlichen Lebensraum zu sehen, bieten sich in der Morgen- und Abenddämmerung. Die immense Größe des Adlers gepaart mit seinem schneeweißen Kopf machen es leicht, ihn mit bloßem Auge aufzuspüren. Obwohl der Weißkopfseeadler unter vielen Native Americans als heilig gilt und er im 18. Jahrhundert sogar zum Wappenvogel der Vereinigten Staaten ernannt wurde, war sein Überleben lange gefährdet. Doch mit der Zeit und dank immenser Bemühungen im Tier- und Naturschutz erholte sich die Population wieder. Den Beweis dafür liefern Orte wie die The-Dalles-Dam, der Flussabschnitt rund um Mosier, sowie das Columbia Gorge Discovery Center – hier leben die meisten der imposanten Großvögel.
Der Wapiti-Hirsch: stolzer Waldbewohner
Dem Hirsch, Oregons größtem Landtier, wird nicht nur ein kleiner Platz auf Oregons Flagge zuteil. Seit Jahrtausenden lebt er in verschiedenen Winkeln des Staates. Besonders im Herbst zur Hirschbrunft, wenn die Tiere in einem beeindruckenden Paarungsritual über Wiesen und durch Wälder ziehen, lohnt sich ein Besuch. Die Männchen fallen dann mit ihren schrillen Rufen in hoher Tonlage auf, mit denen sie nicht nur Weibchen beeindrucken möchten, sondern gegenüber anderen Bullen ihre Stärke signalisieren. Machtkämpfe sind dann Alltag und so bieten beispielsweise die Jewell Meadows Wildlife Area südöstlich von Astoria oder die Dean Creek Elk Viewing Area nahe Reedsport am Umpqua River sichere Möglichkeiten, die stolzen Tiere zu beobachten. In gebührendem Abstand lassen sich in Oregon zwei Hirscharten erspähen: der Roosevelt-Hirsch entlang der Küste sowie der Rocky-Mountain Wapiti östlich der Cascade Range.
Die Küste Oregons ist Schauplatz einer weiteren glücklichen Geschichte: die Wiederansiedlung der Seeotter, die einst durch den Pelzhandel ausgerottet wurden. Dank der Arbeit der Elakha Alliance, einer Non-Profit-Organisation, gibt es Hoffnung, dass die Meeressäuger wieder in den Bundesstaat zurückkehren. Seeotter sind nicht nur kulturell wichtig für Küstenstämme wie die Chinook, Coos und Siletz, sondern auch essenziell für das marine Ökosystem. Als Schlüsselart haben sie einen immensen Einfluss auf die Artenvielfalt, regulieren die Seeigelpopulation und schützen so die artenreichen Tangwälder, die als Lebensraum für viele Meeresbewohner dienen. Derzeit sind Seeotter in Oregon noch eine Seltenheit. Orte wie der Ecola State Park oder Küstenabschnitte wie bei Tillamook Head bieten mit ihren dichten Wäldern und grasbewachsenen Flächen aber schon jetzt ideale Bedingungen für eine Wiederansiedlung.