Ein Roadtrip durch Oregon – Wild, weit und wunderbar
provided by Satoshi Eto / Travel Oregon

Ein Roadtrip durch Oregon – Wild, weit und wunderbar

Von der nebelverhangenen Pazifikküste über schneebedeckte Vulkane bis in einsame Wüstenebenen

Letzte Änderung 15.10.2025

Von der nebelverhangenen Pazifikküste über schneebedeckte Vulkane bis in einsame Wüstenebenen: Oregon ist der perfekte Bundesstaat für alle, die Freiheit auf vier Rädern suchen. Wer hier unterwegs ist, findet Naturwunder, die man nie vergisst, authentische Städtchen, die zum Verweilen einladen – und Geheimtipps, die den Unterschied machen.

Portland – Kreativer Auftakt

Kaum eine US-Stadt eignet sich besser als Ausgangspunkt für ein Abenteuer. Portland ist hip, bunt und charmant zugleich. Foodtrucks reihen sich aneinander, Microbreweries servieren preisgekrönte Biere, und die legendäre Powell’s City of Books ist ein Paradies für alle, die gerne nach Büchern stöbern. Wer Ruhe sucht, spaziert durch den Japanischen Garten, von dem aus die Skyline mit Mount Hood im Hintergrund perfekt inszeniert liegt.
Doch Portland ist mehr als nur gemütlich – die Stadt lebt von ihren Vierteln, die alle ihren eigenen Charakter haben. Im Alberta Arts District reihen sich Galerien, Vintage-Läden und bunte Wandmalereien aneinander, während man in Hawthorne zwischen Secondhand-Boutiquen und kleinen Cafés mit Boho-Charme schlendert. Pearl District wiederum steht für urbanen Chic: ehemalige Lagerhäuser wurden zu Lofts, Designerläden und Concept Stores umgewandelt.
Ein weiterer Pluspunkt für Shoppingfreunde: In ganz Oregon gibt es keine Mehrwertsteuer (Sales Tax) – das macht Einkaufen in Portland nicht nur inspirierend, sondern auch erfreulich günstig. Ob handgemachter Schmuck, Designerstücke oder lokale Produkte – hier macht das Stöbern gleich doppelt Spaß.

Küste im Nebel

Von Portland führt der Weg an den Pazifik – und kaum eine Strecke verkörpert den Zauber Oregons besser als der Highway 101. Diese legendäre Küstenstraße schlängelt sich entlang schroffer Klippen, durch uralte Wälder und vorbei an kleinen Fischerorten, in denen die Zeit langsamer zu vergehen scheint. Hier rollt der Nebel wie ein Vorhang über Strände und Felsen, während Leuchttürme einsam die Küste bewachen.
Cannon Beach mit dem markanten Haystack Rock ist das Postkartenmotiv schlechthin – doch abseits der Massen zeigt sich die wahre Schönheit. Am Hug Point etwa kann man bei Ebbe zu Höhlen und Wasserfällen laufen, die sich direkt ins Meer ergießen. Weiter südlich wartet Yachats, ein verschlafener Ort, in dem man die rohe Kraft des Ozeans spürt, wenn die Wellen gegen die schwarzen Lavaklippen donnern.
Cannon Beach mit Haystack Rock by Martin Wein
Ein Highlight weiter südlich ist der Face Rock State Park in Bandon. Vom Aussichtspunkt blickt man auf bizarre Felsformationen, die aus dem Nebel auftauchen wie Wächter des Meeres – darunter der sagenumwobene „Face Rock“, in dem man mit etwas Fantasie das Profil einer Frau erkennt. Wenn bei Sonnenuntergang das Licht über die Brandung gleitet und die Möwen im Wind kreisen, wirkt die Szenerie fast magisch.

Vulkane und blaue Seen

Im Landesinneren erheben sich die Berge der Cascade Mountains, jene Vulkankette, die Oregon wie eine Lebensader durchzieht. Über allem thront der majestätische Mount Hood. Wer abseits der Ski-Resorts unterwegs ist, entdeckt Wanderungen wie den Tamanawas Falls Trail: ein versteckter Pfad durch sattgrüne Wälder, an dessen Ende ein Wasserfall spektakulär in die Tiefe stürzt – und man hinter dem Wasserschleier entlanglaufen kann.
Weiter südlich wartet das Herzstück Oregons: der Crater Lake im gleichnamigen Nationalpark. Er ist der tiefste See der USA und leuchtet so intensiv blau, dass man glaubt, ein Filter liege über der Landschaft. Während die meisten Besucher nur am Aussichtspunkt verweilen, lohnt es sich, hinunterzusteigen, mit dem Boot zur Wizard Island zu fahren und über erkaltete Lavafelder zu wandern.
Crater Lake Nationalpark by Satoshi Eto
Farben der Wüste

Je weiter man Richtung Osten fährt, desto stärker wandelt sich Oregon. Die Wälder weichen karger Steppe, bis plötzlich die Painted Hills auftauchen – Hügel, die in Rot, Gelb und Ocker leuchten, als hätte jemand mit riesigen Pinseln über die Landschaft gestrichen. Die Farben ändern sich mit dem Sonnenstand, morgens und abends sind sie am intensivsten.
Painted Hills by Central Oregon Film Office
Noch einsamer ist es am Steens Mountain im Südosten des Staates. Kaum ein Besucher verirrt sich hierher. Eine Schotterstraße windet sich auf fast 3000 Meter Höhe, von wo der Blick weit in die Alvord Desert reicht. Die trockene Salzebene ist ein Ort, an dem man das Gefühl hat, allein auf der Welt zu sein. Wer hier übernachtet, erlebt einen Sternenhimmel, wie man ihn in Europa kaum noch kennt.
Wallowa Mountains – Die Alpen Oregons

Im Nordosten des Bundesstaates erheben sich die Wallowa Mountains, oft liebevoll „die Alpen Oregons“ genannt. Schroffe Gipfel, glasklare Seen und blühende Almwiesen prägen das Bild – eine Landschaft, die überrascht, weil sie so gar nicht dem Klischee des Wilden Westens entspricht.
 Das kleine Städtchen Joseph am Fuße der Berge ist Ausgangspunkt für Wanderungen, Reitausflüge und Kayaktouren. Von der Seilbahn auf den Mount Howard bietet sich ein Panorama über den Wallowa Lake, der in der Sonne wie flüssiges Silber glänzt. Wer die Einsamkeit sucht, findet sie in den Eagle Cap Wilderness – ein Gebiet aus stillen Tälern, Bergseen und alten Kiefernwäldern, in denen nur das Rauschen des Windes zu hören ist.
Wallowa Mountains by Travel Oregon
Hells Canyon – Tief wie der Himmel hoch ist

Noch ein Stück weiter östlich öffnet sich plötzlich ein gewaltiger Riss in der Erde: der Hells Canyon. Er ist tiefer als der Grand Canyon – und doch kaum bekannt. Der Snake River hat sich hier über Jahrmillionen in das Gestein gegraben und eine Landschaft geschaffen, die wild, rau und ungezähmt wirkt.
Wer mit dem Auto unterwegs ist, kann auf dem Hells Canyon Scenic Byway spektakuläre Aussichtspunkte ansteuern, etwa den Hat Point Lookout, von dem der Blick hunderte Meter in die Tiefe fällt. Abenteuerlustige steigen in ein Jetboot, das den reißenden Fluss hinabfährt – vorbei an Felswänden, Adlern und einsamen Ranches. Abends, wenn die Sonne den Canyon in Gold taucht, spürt man: Hier hat die Natur das letzte Wort.
Hells Canyon by Brad Rasmussen
Wasserfälle, Wein und heiße Quellen

Nördlich, entlang des Columbia River, rauschen Dutzende Wasserfälle in die Tiefe. Multnomah Falls ist der bekannteste – und gut besucht. Wer es ruhiger mag, sollte einen Abstecher zu den Wahclella Falls machen, die versteckt in einem Seitental liegen und mit türkisfarbenem Pool überraschen.
Ganz anders präsentiert sich das Willamette Valley, Oregons Antwort auf Napa, nur entspannter. Kleine Weingüter laden zu Verkostungen ein, oft mit Blick über grüne Hügel, Zypressen und Reben. Pinot Noir ist hier König, doch auch Riesling und Chardonnay glänzen. Wer mit dem Camper unterwegs ist, findet Weingüter, die Stellplätze anbieten – inklusive Sonnenuntergang über den Reben.
Und dann sind da die heißen Quellen. Oregon ist übersät von natürlichen Thermalquellen, manche leicht erreichbar, andere nur nach Wanderungen durch den Wald. Besonders schön sind die Umpqua Hot Springs, wo man in terrassenartigen Becken sitzt, während der Fluss tief unter einem rauscht.
Small Town Magic

Abseits der großen Sehenswürdigkeiten liegt Oregons wahre Seele in seinen kleinen, authentischen Orten. In Sisters riecht die Luft nach Kiefernharz und Cowboygeschichte, in Joseph schmücken Bronzeskulpturen die Straßen, und in Ashland füllen sich die Parks im Sommer mit Theaterfans. Hood River am Columbia River zieht Wind- und Kitesurfer aus aller Welt an – und bleibt trotzdem charmant kleinstädtisch. Etwa in der Mitte Oregons liegt Bend, das Outdoor-Paradies in der High Desert. Hier trifft Abenteuerlust auf Lebensfreude: Morgens paddelt man auf dem Deschutes River, nachmittags wandert man durch Vulkankegel und Lavafelder – und abends sitzt man in einer der vielen Craft Breweries am Lagerfeuer. Bend ist jung, aktiv und kreativ – eine Stadt, die das Gefühl von Freiheit atmet.
Im Osten Oregons schließlich wartet Baker City, ein Ort mit echtem Pioniergeist. In den restaurierten Backsteinbauten der Altstadt spürt man den Geist des 19. Jahrhunderts, als Goldsucher und Händler hier ihr Glück suchten. Heute locken Galerien, kleine Museen und das historische Geiser Grand Hotel, das mit seinem viktorianischen Charme Geschichten aus einer anderen Zeit erzählt. Und dann ist da noch Jacksonville, das mit seinen historischen Häusern aus der Goldgräberzeit überrascht. 
Grand Geiser Hotel in Baker City by Susanne Schmitt
Viele Orte in Oregon wirken authentisch, als wäre die Zeit stehen geblieben – mit alten Holzhäusern, handgemachten Schildern und Cafés, in denen die Besitzer noch selbst hinter der Theke stehen. Hier kommt man ins Gespräch, hört Geschichten vom Leben zwischen Bergen und Meer und erlebt, was Oregon wirklich ausmacht: Bodenständigkeit, Freundlichkeit, Offenheit und eine Prise Abenteuerlust.

Praktisch & anders

Oregon ist wie gemacht für Roadtrips. Die Entfernungen sind groß, doch die Landschaft verändert sich ständig – kaum eine Stunde Fahrt ohne neuen Wow-Effekt. Übernachten lässt sich im Zelt, in rustikalen Lodges, authentischen Ranches, charmanten Bed & Breakfasts und Hotels im Retro-Stil.

Fazit

Ein Roadtrip durch Oregon ist keine Reise von A nach B, sondern ein Erlebnis in Kapiteln: mal stürmisch, mal friedlich, mal farbenfroh, mal still. Dieser Bundesstaat schenkt Momente, die sich tief einprägen – sei es das Knistern eines Strandfeuers, das Blau eines Vulkankraters, das Echo im Hells Canyon oder die Stille in den Wallowa Mountains. Wer sich auf Oregon einlässt, versteht schnell: Hier beginnt echte Freiheit.

Weitere Informationen zu Oregon gibt es unter TravelOregon.com und mehr zu Portland, der größten Stadt Oregons, erfahren Interessierte hier: www.travelportland.com 
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Susanne Schmitt
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