Fort Union Trading Post in North Dakota
provided by North Dakota Tourism

Geschichtsträchtige Must-Sees im Great American West

Geschichte muss nicht trocken sein: Ob Pferderennen der Ureinwohner, Geisterstädte, Oldtimer und historische Alltagsgegenstände oder Vorträge kostümierter Museumsführer.

Dass Geschichte knochen-trocken sein kann werden viele von uns noch aus der Schule wissen. Historische Hintergründe können aber auch Grund dafür sein sich ein bestimmtes Reiseziel auszusuchen – und im Great American West ist Geschichte noch gar nicht so lange her, wie man vielleicht vermutet und daher umso faszinierender. Die fünf Staaten Montana, Wyoming, Idaho, South Dakota und North Dakota wurden sehr spät besiedelt, vielerorts lockte erst ein Goldrausch Glücksritter und Abenteurer in die unwegsamen Berge. 
 
Ob Pferderennen der Ureinwohner, Geisterstädte, Oldtimer und historische Alltagsgegenstände oder Vorträge kostümierter Museumsführer: Geschichte im Great American West ist selten langweilig, sondern oft „zum Anfassen“ und wunderbar interaktiv erlebbar.

Weitere Infos über geschichtsträchtige Orte in den Great American West Staaten gibt es auch in englischer Sprache unter https://greatamericanwest.co/history-of-the-great-american-west/.

Frauenwahlrecht und Bergbaugeschichte in Wyoming 

Wie das zusammenpasst? Das finden Besucher in der historischen Bergbaustadt South Pass Cityheraus: 1867 während des Goldrausches gegründet, währte der Boom zwar nur kurz, führte aber dazu, dass einer der Abgeordneten des Wyoming Territory den Gesetzentwurf zum Frauenwahlrecht einbrachte und Wyoming 1869 der erste Staat wurde, der Frauen das Wahlrecht und das Recht auf ein Amt gewährte. Heute lässt das Freilichtmuseum von South Pass City mit Besucherzentrum, 17 restaurierten historischen Gebäuden und mehr als 30 liebevoll restaurierten Ausstellungsräumen die Vergangenheit lebendig werden.

(c) Carbon County Visitor's Council


Historische Plumpsklos im Südwesten Wyomings

Wer zwischen Mai und September durch das Carbon County im Südwesten Wyomings kommt, sollte einen Stopp im GEM – dem Grand Encampment Museum – einlegen. Das Areal umfasst mehr als ein Dutzend historische Gebäude aus dem späten 19. Jahrhundert. Sie sind gefüllt mit Ausstellungsstücken zur Holzindustrie, dem Bergbau und der Landwirtschaft und beschreiben das Leben und Arbeiten hier vor über 100 Jahren sehr anschaulich. Highlight der Ausstellung: Ein historisches zweistöckiges Plumpsklo, das von Sommer- auf Winterbetrieb umgestellt werden konnte.

Postkutschen und Planwagen in Casper 

An diesem Ort in Zentralwyoming trafen sich seit jeher Indianerpfade, später dann Pelztierjäger und Siedlertrecks. Ganz in der Nähe findet man auch den Independence Rock und das Register Cliff, steinerne Zeitzeugen mit hunderten von eingravierten Signaturen aus dieser Zeit. Am besten verschaffen sich Besucher erstmal einen Überblick im National Historic Trails Interpretive Center: Das Zentrum in traumhafter Lage über der Stadt Casper und dem Platte River bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Besiedlung des Westens, aus Sicht der Siedler - aber auch aus Sicht der Ureinwohner. Spannende Exponate der interaktiven Ausstellung, die das Leben und Leiden auf den Oregon-, Kalifornien-, Mormonen- und Pony-Express-Trails beschreibt, sind zum Beispiel die virtuelle Fahrt mit dem Planwagen über den Fluss oder das Ziehen eines Handkarrens.

Wer es noch authentischer möchte, muss eine Tour mit Historic Trails West machen. Unter kundiger Leitung geht es auf einem originalgetreuen Planwagen für ein paar Stunden durch die Landschaft, auch mehrtägige Ausflüge können arrangiert werden.

(c) Visit Casper


Geschichte und Geschichten in North Dakota

Vor weniger als 10.000 Jahren lag Fargo-Moorhead, ganz im Osten North Dakotas, unter dem Lake Agassiz, einem riesigen Binnensee, der am Ende der letzten Eiszeit entstand. Im Laufe der Jahrhunderte zog sich das Wasser zurück und hinterließ eine Erde, die das Red River Valley mit Fargo und Moorhead zu einem der fruchtbarsten Ackergebiete der Welt macht. 

In die Wild-West Geschichte der Region tauchen Besucher im Museum der Cass County Historical Society ein: Der Komplex genannt Bonanzaville USA besteht aus insgesamt 40 Gebäuden, viele davon historisch, sowie Hallen mit wunderbaren Artefakten, Oldtimern und vielem mehr.


Bonanzaville USA (c) Fargo-Moorhead CVB


Im Supermarkt des Wilden Westens

Versteckt am Missouri River im Nordosten von North Dakota gelegen, entstand in den ruhigen Ebenen schon Anfang des 19. Jahrhunderts ein bekannter Handelsposten: Die Fort Union Trading Post war ein wichtiger Ort für sieben verschiedene Stämme der Northern Plains. Strategisch günstig am Zusammenfluss von Missouri und Yellowstone gelegen, wurde Fort Union zu einem wichtigen Knotenpunkt für Handel und kulturellen Austausch. Trapper und Händler verschiedener Herkunft trafen hier zusammen und tauschten Pelze, Waren und Geschichten aus. Das Fort war bekannt für seine vielfältige Belegschaft, in der Menschen verschiedener Ethnien und Kulturen Seite an Seite arbeiteten. Schriftliche Aufzeichnungen beschreiben die Beziehungen dort als eine "Bastion des friedlichen Zusammenlebens", in der über 25.000 Büffelfelle und Waren im Wert von 100.000 Dollar gehandelt wurden (das sind nach heutigen Maßstäben mehr als 2,6 Milliarden Dollar). Ein Wild-West Supermarkt sozusagen. Besuchern wird in der Fort Union Trading Post National Historic Site heute live gezeigt, wie man damals schmiedete, webte oder Tipis baute.

Fort Union (c) North Dakota Tourism

Pferderennen der besonderen Art

Ein lebendiges Kulturgut der Ureinwohner im Great American West sind die Staffel-Pferderennen. Führende Reiter und Stammes-Teams aus Idaho, Montana, North Dakota, South Dakota, Washington, Oregon, Arizona, Wyoming und sogar aus Kanada treten gegeneinander an. Die Pferderennen entstanden vor etwa 400 Jahren, als das den Indigenen heilige Tier in den großen Ebenen eingeführt wurde. Heute ist es ein organisierter Sport mit Dachverbänden, Regeln und Preisgeldern. Die Rennen werden organisiert vom Horse Nation Indian Relay Council (HNIRC) und finden von Ende Mai bis Anfang September in verschiedenen Orten von South Dakota, Montana und Wyoming statt. Jedes Team besteht aus drei Pferden, einem Reiter, zwei Pferdehaltern und einem Pferdepfleger, der dafür zuständig ist die ankommenden Pferde zwischen den Wechseln einzufangen, während die Halter die Pferde vor und nach den Läufen beruhigen.

Indian Horse Relays (c) Travel South Dakota


Idahos Wild-West Erbe 

Sun Valley verbindet man heute vor allem mit Skiurlaub. Da überrascht es, dass Schafzucht ein wichtiger Bestandteil der Identität der Gegend ist. Und in der Vergangenheit ein so wichtiger Wirtschaftsfaktor war, dass im Jahr 1918 insgesamt 2,6 Millionen Schafe in Idaho lebten, mehr als Menschen also. Heute gibt es hier viel weniger von den knuffigen Wolllieferanten, aber die Tradition lebt weiter. Im Frühjahr geht es für die Herden knapp 1000 Höhenmeter rauf in die Berge zu den saftigen Weiden. Der Schaftabtrieb im Herbst zurück ins Wood River Valley wird alljährlich mit dem Trailing of the Sheep Festival gefeiert.

Weiter nördlich in Idaho befindet sich rund um das Städtchen Wallace ein enormes Silbervorkommen, was dem Ort den Beinamen "Silberhauptstadt der Welt" einbrachte. Das Bergbaugebiet wurde 1884 nach der Entdeckung von Silber, Gold und anderen Metallen gegründet. Nach wie vor ist der Silberabbau hier ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft und Besucher erleben die faszinierende Geschichte zum Beispiel in der Sierra Silver Mine, dem Wallace District Mining Museum oder dem Oasis Bordello Museum.

Trailing of the Sheep (c) Visit Idaho


Historische Gemäuer berühmter Häupter in Cody

Cody ist ein Wild-West Städtchen im Nordwesten von Wyoming und Tor zum Yellowstone National Park. Auf der Hauptstraße beherbergte das Chamberlain Inn oft berühmte Gäste wie zum Beispiel Ernest Hemingway. Das 1841 erbaute Elternhaus des Stadtgründers und Wild-West Helden Buffalo Bill Cody kann in dem nach ihm benannten Center of the West besichtigt werden. Am Ortsrand von Cody ist die Old Trail Town ein Must-See für alle Besucher: insgesamt 27 historische Häuser werden hier konserviert und ausgestellt, darunter eines, das von Butch Cassidy und seiner berüchtigten Hole-in-the-Wall-Gang genutzt wurde. Und wer etwas südöstlich von Cody in die Absaroka Mountains fährt, kann mit der Kirwin Ghost Town eine verlassene Bergbaustadt in all ihrer „lost places”-Pracht besichtigen.

Kirwin Ghost Town (c) Visit Cody Yellowstone


Goldrausch-Geschichten rund um Rapid City

Die Black Hills von South Dakota wurden zu „goldenen Hügeln”, als das begehrte Edelmetall hier 1874 entdeckt wurde und den Black Hills Gold Rush auslöste. Eine Welle von Glücksrittern überrannte die Region, Minen und Camps schossen aus dem Boden. 

Die tiefgreifenden Auswirkungen dieses Rauschs auf die ansässigen Lakota-Stämme veranschaulicht das Journey Museum & Learning Center. Bei einer Führung durch die Mount Rushmore Black Hills Gold Factorywerden Besucher Zeuge der Herstellung von Black Hills Gold-Schmuckstücken mit den berühmten Traubenblattmotiven, die noch heute hier in Handarbeit entstehen. Und in den Black Hills Caverns lässt sich die unterirdische Welt hautnah erkunden und auch das Edelsteinschürfen darf selbst ausprobiert werden. Wandern auf den Spuren des Goldrauschs? Das geht in den Black Hills auf dem Rockerville Flume Trail, der zu atemberaubenden Aussichten führt – vorbei an Hinterlassen-schaften des Bergbaubooms der 1880er Jahren, wie Tunnel, Schürfgräben oder einer erhaltenen Wasserrutsche.

Der Osten Montanas: Ureinwohner-Legenden inmitten mystischer Naturwunder

Weitläufig, unberührt und wild – Montana repräsentiert das Beste des amerikanischen Westens: Zerklüftete Badlands, gewundene Flüsse, ruhige Gebirgszüge und weite Prärien prägen das Bild von Ost-Montana.
 
Der Medicine Rocks State Park mit seinen bizarren Felsformationen zieht schon seit Tausenden von Jahren Besucher an. Der Park erhielt seinen Namen, weil er ein Ort der „großen Medizin" war, an welchem indigene Jagdgesellschaften magische Geister heraufbeschworen. Montanas größter State Park, der Makoshika State Park, verdankt seinen Namen einem Lakota-Ausdruck, der "böses Land" oder „böse Geister" bedeutet. Heute beherbergen die mit Kiefern und Wacholder bewachsenen Badlands die fossilen Überreste von Dinosauriern wie Tyrannosaurus Rex und Triceratops. 

Die Geschichte der Viehzucht in der Region, wodurch die Ureinwohner verdrängt wurden, lässt sich anhand vieler Artefakte im Range Riders Museum in Miles City nachvollziehen.


Damals, in Denver

Die Hauptstadt von Colorado hat eine reiche und faszinierende Geschichte, die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreicht. Das Gebiet war ursprünglich von den Ureinwohnerstämmen der Arapaho und Cheyenne besiedelt. Als Goldfunde im Tal des South Platte River im Jahr 1858 den Pike's Peak Gold Rush auslösten, wurde ein Jahre später Denver City gegründet. Die Stadt wuchs schnell zum Handelszentrum und wurde mit der Ankunft der Kansas Pacific Railroad im Jahr 1870 zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt.

Heute ist Denver eine pulsierende und kosmopolitische Stadt, bekannt für Outdoor-Spaß und ihre blühende Kunstszene. Wer auf den Spuren der bewegten Vergangenheit wandeln möchte, kann das in den zahlreichen Museen, historischen Stätten und architektonischen Denkmälern tun. Der Ort, an dem zuerst Gold gefunden wurde, ist heute übrigens eine der beliebtesten Grünflächen von Denver: Im Confluence Park hat man einen wunderschönen Blick auf die Skyline und die beliebten Kajakrutschen des South Platte River. 

Denver then and now (C) History Colorado Center / Visit Denver








 






Weitere Infos:
The Great American West
The Great American West

Kontakt für weitere Informationen:

Susanne Schmitt
info@greatamericanwest.de
https://www.greatamericanwest.de