In New Orleans fühlst du Musik, bevor du sie hörst: in den Straßen, in den Second Lines, in den Clubs, in den Kirchen. Dass die Stadt jetzt offiziell als UNESCO Creative City of Music ausgezeichnet wurde, ist deshalb weniger Überraschung als vielmehr: endlich schwarz auf weiß.
Dieser Titel ist nicht nur ein schöner Aufkleber fürs Stadtlogo – er verändert, wie New Orleans sich international vernetzt, wie Musiker:innen gefördert werden und wie du die Stadt als Besucher:in erleben kannst.
Was bedeutet „UNESCO Creative City of Music“ überhaupt?
Die UNESCO Creative Cities Network (UCCN) zeichnet Städte aus, in denen Kreativität kein nettes Extra ist, sondern ein Motor für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung. Für die Kategorie Music sucht die UNESCO Orte, in denen Musik tief im Alltag verankert ist, Jobs schafft, Stadtentwicklung prägt und aktiv gefördert wird.
New Orleans reiht sich damit in ein Netzwerk von über 400 Städten in rund 100 Ländern ein – nur zehn davon liegen in den USA.
Kurz gesagt: Hier geht es nicht nur darum, dass Musik gespielt wird, sondern wie sehr eine Stadt von Musik lebt – und genau da ist New Orleans absolut in seinem Element.
Warum New Orleans? Weil hier fast jede Musikspur endet
New Orleans ist offiziell die Geburtsstadt des Jazz, aber eigentlich ist das nur der Anfang. Von hier aus haben sich auch Blues, Gospel, R&B, Funk, Brass Band, Bounce und mehr in die Welt verbreitet.
Jedes Jahr:
Hunderte Festivals – vom Jazz & Heritage Festival über French Quarter Fest bis NOLAxNOLA.
Tausende Live-Gigs pro Jahr in Clubs, Bars, Parks, Kirchen und auf der Straße.
Oder wie Musiker Ernie K-Doe es formuliert hat:
„I’m not sure, but I’m almost positive, that all music came from New Orleans.“
Ganz unrecht hat er nicht.
Wer steckt hinter der Auszeichnung?
Damit der Titel überhaupt nach New Orleans kommen konnte, haben Stadt, Kulturszene und Tourismus eng zusammengearbeitet. New Orleans & Company koordinierte den Bewerbungsprozess, die Stadt reichte die Bewerbung ein, und ein Advisory Board aus lokalem Musik-Adel stand dahinter.
Auf diesem Advisory Board sitzen u. a.:
Jon Batiste – Grammy-Gewinner, Komponist, Pianist
Quint Davis – Produzent des New Orleans Jazz & Heritage Festivals
Curtis Doucette – Owner des legendären Dew Drop Inn 📍2836 Lasalle St, New Orleans, LA 70115
Derrick Tabb – Gründer von The Roots of Music, einem Programm, das Kids mit Marching Bands von der Straße in die Musik bringt
Dazu kommen Vertreter:innen von Festivals, Hotels, Bars, Non-Profits und Social Aid & Pleasure Clubs – also genau die Leute, die tagtäglich dafür sorgen, dass Musik hier nicht nur gespielt, sondern gelebt wird.
Was bringt der UNESCO-Titel der Stadt – und dir als Besucher:in?
Laut UNESCO und New Orleans & Company bringt die Creative-City-Auszeichnung vor allem drei Dinge:
Globale Bühne für lokale Musiker:innen New Orleans kann sich künftig stärker mit anderen Creative Cities vernetzen – gemeinsame Projekte, Austauschprogramme, internationale Auftritte. Gut für die Szene, gut für Nachwuchstalente.
Stärkere Verankerung von Musik in der Stadtentwicklung Kultur soll bei Themen wie Stadtplanung, Bildung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftsförderung bewusst mitgedacht werden – vom Musikunterricht für Kinder bis zur Förderung kleiner Venues.
Mehr Sichtbarkeit für die Stadt New Orleans sitzt nun bei UNESCO-Themen „mit am Tisch“ – inklusive Chancen bei zukünftigen Weltkulturerbeprojekten und großen globalen Kultur-Events.
Für dich heißt das: Du kommst in eine Stadt, in der Musik nicht nur Kulisse für Tourist:innen ist, sondern offiziell anerkanntes Herzstück der Identität und Zukunftsstrategie.
Wo du die „Creative City of Music“ direkt erleben kannst
Natürlich kannst du dich einfach treiben lassen – aber ein paar Orte zeigen besonders gut, was der Titel in der Praxis bedeutet.
Frenchmen Street – Open-Air-Soundtrack der Stadt
📍Frenchmen St, New Orleans, LA 70116 (zwischen Esplanade Ave & Royal St)
Hier reiht sich Live-Club an Live-Club: Snug Harbor, d.b.a., The Spotted Cat, Blue Nile, The Maison und mehr. Jazz, Funk, Brass, Singer-Songwriter – abends klingt jede Tür anders. Genau diese Dichte an Live-Musik macht Frenchmen zu einem Paradebeispiel dafür, warum UNESCO gesagt hat: „Okay, ihr seid offiziell eine Musikstadt.“
Louis Armstrong Park & Congo Square – Musik als Widerstand
📍701 N Rampart St, New Orleans, LA 70116
Louis Armstrong ParkEingang zum Louis Armstrong Park
Im Louis Armstrong Park liegt Congo Square, wo sich bereits im 18. und 19. Jahrhundert versklavte Menschen trafen, trommelten und tanzten – eine der Wurzeln von Jazz, Blues und vielen afroamerikanischen Musikstilen. Heute finden hier Konzerte, Feste und Second Lines statt – lebendige Erinnerung daran, wie sehr Musik in New Orleans auch mit Freiheit und Identität verbunden ist.
New Orleans Jazz Museum – Archiv einer klingenden Stadt
📍400 Esplanade Ave, New Orleans, LA 70116
New Orleans Jazz MuseumNew Orleans Jazz MuseumNew Orleans Jazz Museum
Im ehemaligen U.S. Mint-Gebäude dokumentiert das New Orleans Jazz Museum die Geschichte von Jazz & Co. – von Originalinstrumenten (inklusive Louis Armstrongs Kornett) bis zu interaktiven Ausstellungen und regelmäßigen Live-Konzerten im Innenhof. Ein Pflichtstopp, wenn du verstehen willst, warum die UNESCO New Orleans als kreatives Kraftzentrum der Musik sieht.
Tipitina’s & Co. – wenn die Bühne das Wohnzimmer ersetzt
📍Tipitina’s, 501 Napoleon Ave, New Orleans, LA 70115
Clubs wie Tipitina’s, Maple Leaf Bar 📍8316 Oak St, New Orleans, LA 70118 oder d.b.a. auf Frenchmen Street zeigen, wie stark die Szene von Lokals getragen wird: Hier treten Bands seit Jahrzehnten auf, Tickets sind oft erschwinglich, und die Stimmung ist mehr: „Wir feiern unsere Leute“ als „Touristen-Show“.
Festivals & Programme, die die UNESCO-Idee greifbar machen
Musik in New Orleans bedeutet auch: Strukturen, die die Szene stützen – genau das schaut sich die UNESCO an.
New Orleans Jazz & Heritage Festival – das große Aushängeschild mit internationalen Acts und lokalen Legenden.
French Quarter Festival – kostenloses Stadtfestival mit unzähligen Bühnen, bei dem du fast ausschließlich lokale Musiker:innen hörst.
NOLAxNOLA – eine stadtweite Konzertreihe mit hunderten Shows in Dutzenden Venues, ins Leben gerufen, um Musiker:innen nach der Pandemie zu unterstützen.
Roots of Music – Non-Profit, die Kids kostenlose Musikbildung, Instrumente und Marching-Band-Erfahrung schenkt – viele von ihnen laufen später bei Mardi Gras vorneweg oder stehen auf Festivalbühnen.
All das zahlt direkt auf die Kriterien der UNESCO ein: Musik als Wirtschaftsfaktor, Bildungsthema, sozialer Kitt.
Wie du als Besucher:in „Creative City of Music“ am besten erlebst
Ein paar Ideen für deine Leser:innen, wie sie den Titel nicht nur lesen, sondern hören:
Tagsüber: Jazz Museum, Spaziergang durch Tremé & Armstrong Park, vielleicht eine geführte Musiktour.
Nachmittags: Café oder Early Dinner in der Nähe der Frenchmen Street oder im Marigny.
Abends: Club-Hopping auf Frenchmen oder Konzert in einem ikonischen Venue wie Tipitina’s oder Preservation Hall.
Dazwischen: Augen offenhalten – Straßenmusiker:innen, Second Lines, Brass-Bands auf Hochzeiten oder Beerdigungen sind hier Teil des Alltags.
New Orleans war schon immer eine Musikstadt. Mit dem Titel UNESCO Creative City of Music ist das jetzt auch offiziell – und für dich ein weiterer Grund, nicht nur zuzuhören, sondern tief einzutauchen.
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