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Jubilare in 2023

Hollywood-Schriftzug, Walt Disney Company und Martin Luther Kings bedeutsame Rede

 Zeitzeichen – die einhundertjährige Werbetafel in Kalifornien
Nenne ein Bildmotiv, das du mit den USA und grandiosen Geschichten verbindest! Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die Antwort „Hollywood-Schriftzug” lautet. Kaum ein anderes Hinweisschild weckt so viele Träume wie jenes in Los Angeles. Seit genau 100 Jahren zieren die weißen Letter den Mount Lee in den Santa Monica Mountains. Der findige Geschäftsmann und Herausgeber der L.A. Times, Harry Chandler, platzierte 1923 die damals 21 Tausend US-Dollar teure Reklame auf der Südseite des Berges, um sein Immobilienprojekt „Hollywoodland” dort zu bewerben. Heutzutage denken Betrachter des inzwischen auf „Hollywood” geschrumpften Schildes nicht an Grundstücke, sondern an eine Welt der Filme und Stars. Das Zeitalter des Bewegtbildes made in Hollywood brach jedoch erst später an. Rundfunkmacher Don Lee machte sich 1931 mit dem Lokalsender W6XAO einen Namen in L.A., erwarb 1938 die Fläche hinter dem Schriftzug und siedelte sein Fernsehunternehmen auf dem Gipfel des Berges an. Ein Jahrhundert haben die weltbekannten Buchstaben erlebt und gezeichnet. 1978 erfuhren sie eine dringend nötige Restaurierung dank einer Party, bei der Playboy-Boss Hugh Hefner Spenden für die Instandsetzung der einstigen Außenwerbung sammelte. Er selbst finanzierte dabei das Y; das zweite O ergatterte bei der inszenierten Auktion die Rocklegende Alice Cooper. Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum ist das Wahrzeichen erneut herausgeputzt zu bestaunen. Am besten lässt es sich mit etwas Abstand bewundern, wie zum Beispiel vom Griffith Park Observatory aus. Begehen lassen sich die Buchstaben nicht, aber in zahlreiche Wanderungen einbetten. Eine davon ist der Mount Hollywood Trail, ein ca. acht Kilometer langer, leicht zu meisternder Rundweg, für den man zweieinhalb Stunden einkalkulieren und Wasser für unterwegs nicht vergessen sollte. Den schattenlosen Weg beschreitet man am besten erst später am Tag.
Griffith Obersvatory, Los Angeles, Kalifornien


Geburtstagsständchen in spe – probier’s mal mit Gemütlichkeit
Wer an Traumfabrik denkt, kommt an dem Namen Disney nicht vorbei. Gleich zwei große Geburtstage feiert Disney 2023. Als Walt Disney im Sommer 1923 von Kansas City nach Kalifornien zog, hatte er Gewagtes im Gepäck: sein Filmkunstwerk Alice’s Wonderland, das ein reales Mädchen zeigt, welches in einer Cartoon-Welt lebt. Er entschloss sich, daraus eine Comic-Serie zu entwickeln, die den Namen „Alice Comedies” trug. Sie stieß auf Anklang und führte zum Erfolg. Am 23. Oktober 1923 manifestierte dieser sich in der Gründung des Disney Unternehmens. Zusammen mit seinem Bruder Roy hob Walt die Disney Brothers Cartoon Studios aus der Taufe, die sie kurz darauf in Walt Disney Studios umbenannten. Der Rest ist Geschichte – unterhaltsame. 2023 begeht die Fima ihrer 100-jähriges Jubiläum und kuratierte dafür eine außergewöhnliche Ausstellung, Disney100. Am 18. Februar feiert diese im Franklin Institute in Philadelphia Weltpremiere. Die kunstverliebte Stadt im Bundesstaat Pennsylvania ist eine wahre Fundgrube US-amerikanischer Geschichte und Kultur und daher der ideale Ort für eine Huldigung eines Werks, das Teil amerikanischer Identität wurde. Das Walt Disney Archiv öffnete für die Ausstellung seine Schatzkammer und präsentiert Hunderte von außergewöhnlichen Objekten, darunter Disneys „Kronjuwelen“ – mehr als 250 selten gezeigte Originalkunstwerke und Artefakte, Kostüme und Requisiten sowie andere Erinnerungsstücke. Die Ausstellung wandert in Frühjahr nach München und feiert dort am 18. April Europapremiere. Auch dem zweiten Jubilar im Bunde ist eine Ausstellung gewidmet. Das Walt Disney Family Museum im kalifornischen San Francisco präsentiert 2023 Walt Disneys Das Dschungelbuch: Making a Masterpiece. Gastkurator ist der bekannte Animator und Disney-Legende Andreas Deja. Die originelle Exhibition erforscht die kreative und komplexe Entstehung von Das Dschungelbuch im Jahr 1967. Sie setzt sich mit den Persönlichkeiten der einzelnen Figuren sowie ihrer Synchronsprecher auseinander, zeigt die Einbindung modernster Animationstechniken und befasst sich mit dem unvergesslichen Soundtrack mit Originalsongs der Sherman Brothers und Terry Gilkyson. Auch die Auswirkungen von Walt Disneys Tod während der Produktion sowie die anhaltende Popularität und der Einfluss des Films Jahrzehnte nach seiner ersten Veröffentlichung vor 55 Jahren sind Teil des Programms. Inspiriert von den Ausstellungen macht der Ausflug in Disneys Vergügungsparks noch mehr Spaß. Disneyland im kalifornischen Anaheim und Walt Disney World, das nun auch seit inzwischen 50 Jahren besteht und dies bis Ende März 2023 zelebriert, warten mit einer Reihe von Attraktionen und Fahrgeschäften wie Guardians of the Galaxy: Cosmic Rewind auf.
Walt Disney World, Anaheim, Kalifornien


„I have a dream“ – eine Rede, deren Relevanz kein Alter hat
Martin Luther King formuliert am 28. August 1963 unvergessliche Worte, die Menschen auch 60 Jahre nachdem er sie aussprach, zutiefst bewegen. In Washington D.C versammeln sich an dem Tag bei der Kundgebung im Rahmen des „March on Washington“ über 200.000 Menschen auf dem Platz vor dem Lincoln Memorial, um für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung zu demonstrieren. King spricht 17 Minuten lang. Zunächst hält er sich an sein Manuskript, doch dann kommt der zweite Teil, der Spontane. Seine Stimme verändert sich, gewinnt an Dynamik, betont, was bewegt. Ein Höhepunkt der Bürgerrechtsbewegung. Ein Blick zurück auf April desselben Jahres. Der aus Georgia stammende King, wo er seine Bemühungen um Bürgerrechte kaum von Erfolg gekrönt sah, besucht Birmingham, Alabama. Anfang der 1960er Jahre war in dem Südstaat Rassentrennung bittere Normalität. Doch 1963 entwickelte sich in der Stadt eine vehemente Protestbewegung: Sie nahm traurige Ausmaße annahm. Dem Aufstand begegnete man mit harter Hand. King führte es ins Gefängnis, wo er seinen berühmten Brief „Letter from a Birmingham Jail“ verfasst. Bis zur bekannten Rede war es noch ein weiter Weg und auch danach folgten schockierende Taten von Widersachern der Bürgerrechtsbewegung. In Birmingham wird der Zeit des Aufruhrs durch ein ganzes Viertel gedacht, dem Civil Rights District, das seit 1992 offiziell als National Monument verzeichnet ist. Doch die Bewegung erstreckte sich über mehrere Staaten, und Reisende können sich ganz bewusst auf Spurensuche begeben. Beindruckende Landschaften und sympathische Menschen kreuzen dabei den Weg, doch wer die Bürgerrechtsbewegung als roten Faden seiner Tour entlang des Civil Rights Trails nimmt, begibt sich nicht nur auf Bildungsreise, sondern entdeckt dabei auch, welche Wirkungskraft eine 60 Jahre alte Rede auf einen selbst ausübt.
Weitere hilfreiche Links: Auf den Spuren der Bürgerrechtsbewegung – eine außergewöhnliche Reiseroute Civil Rights Trail
Martin Luther King Memorial, Washington, D.C.