Am 29. August jährt sich der Tag an dem Hurrikan Katrina 2005 auf New Orleans traf zum 20 Mal. Während die Menschen, die durch diese Naturkatastrophe ihr Leben verloren, unvergessen sind, präsentiert sich die Stadt heute stärker denn je. Mit Entschlossenheit und milliardenschweren Investitionen kämpfte sich New Orleans zurück, erntet Auszeichnungen um Auszeichnung und knackte 2024 zum zweiten Mal nach 2019 seine eigenen touristischen Rekorde.
Hurrikan Katrina. Wer sich an den 29. August 2005 erinnert, kennt die Bilder, die nach diesem Tag aus New Orleans um die Welt gingen und wirtschaftlich nochmal so viel Schaden anrichten sollten, wie der Sturm selbst. Denn während sich weite Teile der Stadt, insbesondere die für Touristen relevanten Viertel, schon nach wenigen Monaten wieder im alten Glanz präsentierten, hatten sich die Berichte in die kollektive Erinnerung gebrannt und ließen die Besucherzahlen für das komplette Jahr 2006 in den Keller, auf gerade mal 3,7 Millionen Gäste, rutschen. New Orleans‘ Comeback dauerte Jahre und es kostete Milliarden. Doch es gelang. 2019 wurde ein Besucherrekord von 19 Millionen Gästen gezählt, dem Covid-19 einen zwischenzeitlichen Dämpfer verpasste, der aber 2024 erneut erreicht werden konnte.
Wirtschaftsfaktor Tourismus
Ein Ergebnis, das nicht nur New Orleans & Company, die offizielle Tourismusmarketing-Organisation der Stadt, freute. Im Großraum New Orleans hängen mehr als 80.000 Arbeitsplätze von der Tourismusindustrie und dem Gastgewerbe ab, hinzu kommen die von den Besuchern gezahlten Steuern, die der Stadt und dem Bundesstaat alljährlich mehrere zehn Millionen Dollar in die Kassen spülen und wichtige Investitionen in den Bereichen Bildung, Infrastruktur und öffentlichen Sicherheit ermöglichen. Um die enormen wirtschaftlichen Auswirkungen, die das Wachstum der Tourismusbranche auf die Region hat, mit Zahlen zu belegen, hat New Orleans & Company die Ergebnisse der letzten zwei Jahrzehnte sorgfältig ausgewertet. Demnach besuchten 2004 rund 10,1 Millionen Besucher die Stadt und gaben 4,9 Milliarden Dollar aus. 2024 waren es mit 19,08 Millionen beinahe doppelt so viele Besucher, die 10,4 Milliarden Dollar in New Orleans ausgaben.
Walt Leger III, Präsident und CEO von New Orleans & Company, kommentiert die Entwicklungen wie folgt: „Wir sind sehr stolz auf die Erfolge, die wir in den letzten Jahren erzielt haben. Der Jahrestag des Hurrikans Katrina ist für uns Einwohner von New Orleans traumatisch, da wir an die fast zweitausend Menschen denken, die ihr Leben verloren haben, und an die Zehntausenden, die ihr Zuhause und ihren gesamten Besitz verloren haben. Es gab keinen Plan, wie man sich von einer Katastrophe dieser Größenordnung erholen könnte, aber Beharrlichkeit und Entschlossenheit haben uns den Weg gewiesen. Als einige Außenstehende fragten, warum wir überhaupt daran denken würden, wieder aufzubauen oder Besucher willkommen zu heißen, haben New Orleans & Company und unsere Partner einen der größten Comebacks der amerikanischen Geschichte vollbracht. Wir haben der Welt gezeigt, dass schwere Zeiten nicht ewig währen - starke Menschen schon.“
Kampf gegen negative Berichterstattung
Eine der größten Herausforderungen, welche die Stadt nach Hurrikan Katrina zu stemmen hatte, war die Überwindung einer beispiellosen Imageschädigung. Monatelang waren die überfluteten Stadtviertel und Sehenswürdigkeiten Schauplatz negativer Berichterstattung. Allein zwischen 2005 und 2006 wurden daraufhin Kongressveranstaltungen im Wert von 2 Milliarden US-Dollar abgesagt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und aufzuzeigen, dass ein Besuch vollkommen unbedenklich ist, startete New Orleans & Company eine groß angelegte, mehrjährige globale PR-Kampagne. „Ohne Besucher, Tagungen und Veranstaltungen hätten wir unsere Wirtschaft nicht wieder ankurbeln können.“, so Leger.
Und der unermüdliche Ehrgeiz zahlte sich aus. 2024 wurde New Orleans im stark wettbewerbsorientierten Markt für Tagungen und Kongresse von Simpleview unter die drei besten Kongressdestinationen in den USA gekürt. Ein Award, der sich in eine ganze Reihe von Auszeichnungen eingliedert: Laut Travel+Leisure rangiert New Orleans 2025 auf Platz 2 der beliebtesten Städte in den USA. Time Out krönte den Big Easy zur besten Stadt in Sachen Essen und erstmals wurden gleich sechs Unterkünfte in New Orleans als One Key MICHELIN-Hotels ausgezeichnet. Bei den James Beard Awards 2024 wurde Jewel of the South als „Outstanding Bar” ausgezeichnet und Dakar NOLA gewann den nationalen Preis für das beste neue Restaurant. Das Dooky Chase's Restaurant erhielt den James Beard America's Classics Award 2025 für seine acht Jahrzehnte währende Rolle als Eckpfeiler der kreolischen Küche und der afroamerikanischen Kultur. Die vollständige Liste der Auszeichnungen finden Sie unter NewOrleans.com.
New Orleans ist zurück
Längst hat sich die Stadt auch als Austragungsort groß angelegter Veranstaltungen zurückgekämpft. 2025 durfte New Orleans etwa als erste Stadt in den USA die America Selection of Bocuse d'Or und den Pastry World Cup austragen. Bocuse d'Or gilt als strengster Kochwettbewerb der Welt und wird auch als „Olympiade” der Kochkunst beschrieben. Die Veranstaltung kehrt im Sommer 2026 nach New Orleans zurück. Der Super Bowl LIX, den Anfang Februar rund 190 Mio. Menschen auf der ganzen Welt live mitverfolgt haben, war bereits das elfte NFL-Finale, das in New Orleans ausgetragen wurde. Hinzukommen unzählige andere Wettbewerbe und Konzertereignisse am laufenden Band.
Investitionen in die Zukunft
Seinen Platz in der Oberliga lässt sich New Orleans einiges kosten. Die Liste millionenschwerer Investitionen in die Infrastruktur ist lang. Aktuell wird unter anderem das Flussufer umfassend neugestaltet. Bereits abgeschlossen sind die Renovierung des Audubon Nature Institute sowie das neu gestaltete Audubon Aquarium und das Audubon Insectarium. Laufende Projekte sind die Riverfront for All, ein rund 3,5 Kilometer langer öffentlicher Park entlang des Mississippi, der zukünftig den Crescent Park mit der Spanish Plaza verbindet, und der River District, ein neues Viertel mit Büros, Wohnungen, öffentlichen Grünflächen, Gastronomie, Einzelhandel und Entertainment, das direkt neben dem New Orleans Ernest N. Morial Convention Center entsteht, dessen eigene 557 Millionen Dollar teure Renovierung 2026 fertiggestellt werden soll.
Seit Katrina ist viel passiert: Die historischen Hotels erstrahlen in altem Glanz, neue Luxusherbergen wie das Nobu Hotels im Caesars Tower oder das Four Seasons sind hinzugekommen, 2019 hat der Louis Armstrong New Orleans International Airport ein neues Terminal erhalten und Port NOLA wuchs zu einem der beliebtesten Kreuzfahrthäfen des Landes heran. Ab dem 18. August 2025 rollt auch der Amtrak wieder zwischen New Orleans und Mobile, Alabama, mit Zwischenstopps in Bay St. Louis, Biloxi, Gulfport und Pascagoula, Mississippi.
Weltklasse Hochwasserschutz
Die wohl bedeutendste Neuerung nach Katrina ist das 14,5 Milliarden Dollar teure Hurricane and Storm Damage Risk Reduction System des U.S. Army Corps of Engineers, eines der technisch fortschrittlichsten Küstenschutzsysteme der Welt. Dieses System aus Barrieren, Sektorschleusen, Hochwasserschutzmauern, Fluttoren und Deichen bildet eine regelrechte „Mauer” um den Großraum New Orleans. Während des Hurrikans Ida im Jahr 2021 funktionierte das Hochwasserschutzsystem wie geplant und bewies, dass New Orleans bestmöglich für zukünftige Katastrophen gewappnet ist.
Die ungekürzte Meldung in englischer Sprache und weiterführende Informationen finden sich online unter
neworleans.com/katrina20.